Passives Einkommen. Geld verdienen mit Stockfotos. Geht das?

Sie sind ambitionierter Hobbyfotograf (oder Fotografin) und fragen sich, ob sich mit Ihren Fotos Geld verdienen lässt? Die Antwort lautet in den meisten Fällen JA, ein JA hinter das man allerdings sofort ein großes ABER setzen muss. Als Hobbyfotograf wird Ihnen bei Microstock-Agenturen wie Shutterstock * oder Dreamstime * eine Chance gegeben, allerdings sind es meistens nur Beträge unter einem US-Dollar, die Sie pro Bildverkauf erhalten. Um mehr als nur ein kleines Taschengeld zu verdienen, müssen Sie also Bilder einstellen, die das Potential für viele Verkäufe haben. Je mehr davon, desto besser. Viele Anfänger stellen 20 Bilder ein und sind dann enttäuscht, wenn nichts passiert. Machen Sie eine Null dahinter: Wenn erst einmal 200 Ihrer Bilder akzeptiert wurden, werden auch die Verkäufe nicht lange auf sich warten lassen. Natürlich müssen Sie die Bilder gut beschriften. Dies können Sie entweder direkt nach dem Hochladen im Browser machen (mit den Mitteln, die die jeweilige Agentur bereitstellt) oder eben schon im Vorfeld (z.B. mit Lightroom oder XnView). Letzteres wäre sinnvoll, wenn Sie vorhaben, die Bilder an verschiedene Agenturen zu geben. Dann müssen Sie nach dem Hochladen nur noch ein paar agenturspezifische Anpassungen vornehmen, aber bei der Beschriftung (Bildbeschreibung, Schlüsselwörter, Ortsangaben) nicht von vorne anfangen, denn die in der Bilddatei enthaltenen Metadaten werden beim Hochladen übernommen.

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, sollte Ihnen schon klar geworden sein, dass einiges an Arbeit vorausgesetzt wird, um tatsächlich etwas für seine Fotos zu bekommen. Wenn Sie es ausschließlich wegen des Geldes machen wollen, dann tun Sie es bitte nicht. Aufwand und Erlös stehen nur in seltenen Fällen in einem gesunden Verhältnis. Da bräuchten Sie schon richtige Bestseller: Fotos, die sich hundertfach verkaufen. Es gibt solche Bilder, es gibt Fotografen, die von Microstock leben können, aber dies sind eben Profis, die ganz genau kalkulieren, viel Erfahrung haben und genau wissen, was sich verkauft und was nicht. Allgemein lässt sich mit People-Fotografie am meisten Umsatz machen. Aber hier sind die Hürden auch am höchsten: Man braucht Models, ein Studio, gutes Equipment usw. Das ist also ein Bereich, in dem sich viele Profis tummeln und Amateure kaum Chancen haben. Die meisten ambitionierten Hobbyisten fotografieren ja vornehmlich Tiere, Pflanzen, Landschaften, Städte – oft auf Reisen, aber auch vor der Haustür. Einiges davon lässt sich sicherlich als Stockmaterial verwerten, aber größere Umsätze kann man natürlich nur generieren, wenn man gezielt für den Stockfotomarkt fotografiert. Falls Sie sich fragen, woher ich das weiß: Ich arbeite seit über 10 Jahren im Stockfotobusiness, bin bei einer Agentur angestellt, aber fotografiere auch selbst und vermarkte meine Fotos.

Fazit: Ja, Sie können als ambitionierter Hobbyfotograf mit Ihren Fotos, die Sie z.B. im Urlaub gemacht haben, etwas verdienen. Sie müssen aber viel Arbeit in die Beschriftung stecken und Sie sollten zunächst höchstens mit einem Taschengeld rechnen. Neben dem monetären Aspekt wird Ihnen die Beschäftigung mit Ihrem persönlichen Fotoarchiv vielleicht Freude bereiten. Sie werden ältere Bilder vielleicht noch einmal neu bewerten, Sie werden recherchieren, was Sie tatsächlich fotografiert haben (denken Sie an Tier- und Pflanzenarten, Orte, Kunstgegenstände usw.), und Sie werden einen Anreiz haben, sich zu verbessern. Ich persönlich empfinde das Arbeiten mit den eigenen Bildern jedenfalls als Bereicherung und ich freue mich über jeden Verkauf.

Hier die wichtigsten Agenturen, wo Sie als Nicht-Profi eine Chance bekommen können:

Shutterstock > Bewerbungsseite * (mein persönlicher Favorit)

Dreamstime > Bewerbungsseite * (Agentur mit der größten Community)

Ferner: iStock (die Microstocksparte von Getty Images) und Adobe Stock (ehemals Fotolia)

Um einen breiteren Überblick der Agenturlandschaft zu bekommen, empfehle ich auch folgende Seite: bildagentur-vergleich.de

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