Mining ist der aufwändige Rechenprozess, durch den Kryptocoins wie Bitcoin entstehen. [Bitcoin ist die erste und wichtigste Kryptowährung, es gibt aber noch zahlreiche Alternativ-Währungen]. Das Mining ermöglicht es, die Integrität der sogenannten Blockchain zu wahren, indem jede Transaktion kryptologisch überprüft und ein öffentliches Transaktionsverzeichnis aufgebaut wird.
Zu Beginn der Bitcoin-Ära war es noch profitabel, Bitcoins mit einem PC zu minen. Da die Energie, die benötigt wird, um eine einzelne Münze zu produzieren, jedoch stetig steigt [siehe Difficulty], ist es heute nicht mehr sinnvoll, den eigenen PC und / oder leistungsstarke Grafikkarten zu nutzen, da die Stromkosten weitaus höher sind. Selbst wenn man sich mit anderen Minern „verbündet“ und einen sogenannten Mining-Pool bildet, ist es schwer profitabel zu sein. Das funktioniert nur, wenn man neueste Geräte besitzt, die speziell fürs Mining konzipiert wurden [sogenannte ASICs], und die Kosten für Strom und Kühlung gleichzeitig gering sind. Hinzu kommt, dass die Mining-Ausschüttungen innerhalb absehbarer Zyklen halbiert werden [siehe Halving], da es nur endlich viele Coins geben kann. [Im Falle der Bitcoin-Währung sind das 21 Millionen Einheiten].
Aus diesen Gründen hat sich in den letzten zwei Jahren das sogenannte Cloud-Mining entwickelt. Um weiterhin profitabel minen zu können, gründeten sich Unternehmen, die das Mining an Orte verlegten, in denen der Strom günstig und die Bedingungen für die Kühlung ideal sind [u.a. nach Island]. Dort wurden dann im großen Stil ASIC-Mining-Geräte installiert, so dass man von einer Mining-Farm sprechen kann.
Finanziert wird das Mining nun von den Kunden, die Rechenpower [Hashpower] anmieten. Das Mining hat sich also in die Cloud verlagert. Ins Cloud-Mining lässt sich wesentlich flexibler investieren, da kein komplettes Gerät gekauft werden muss. Auch kleine Mengen Hashpower können erworben werden. Das macht auch eine Diversifikation einfacher, denn das parallele Minen unterschiedlicher Kryptowährungen ist nun ein Kinderspiel.
Die führenden Anbieter verwenden neueste Technologien und können die entsprechenden Geräte natürlich auch günstiger einkaufen. Schließlich macht es einen Unterschied, ob man nur einen ASIC-Miner erwirbt oder gleich tausende. Der Erlös ist beim Cloud-Mining meist deutlich höher als beim Heimbetrieb. Er könnte noch höher sein, aber einen Teil behält der Anbieter natürlich ein. Bei guter Kursentwicklung ist es aber eine Win-Win-Situation. Zudem muss man sich als Cloud-Miner weder um Strom, Wartung oder Hardware-Updates kümmern. Das leistet alles der Anbieter.
Gefährlich könnte es werden, wenn ein Cloud-Mining-Anbieter mehr als 50% der gesamten Hashpower einer Währung auf sich vereint, dann wäre eine Manipulation der Blockchain nicht mehr ausgeschlossen. Das ist ein Szenario, über das sich die Entwickler mittlerweile intensiv Gedanken machen.
Noch zwei Sätze zu Ethereum: Die Ethereum Plattform ist in gewisser Weise der erste „Weltcomputer“. Realisiert als dezentrales Netzwerk kann die Plattform von jedem genutzt werden, um Anwendungen ohne Möglichkeit der Ausfallzeit, Zensur oder Betrug laufen zu lassen.
Ether, die systemeigene Währung von Ethereum, ist neben Bitcoin die am schnellsten wachsende Kryptowährung. Noch steht Ethereum am Anfang. Wie wichtig die Plattform werden wird, ist noch nicht absehbar. Optimisten sprechen aber schon vom Web 3.0. Wenn Sie also Freude an einem Risiko-Investment haben, dann spekulieren Sie in Ether. Die Chancen, dass Sie damit in ein großes Zukunftsprojekt investieren, stehen nicht schlecht. Den Totalverlust kann man aber leider nicht ausschließen. Das gilt aus bekannten Gründen [Hacker, potentielle Sicherheitslücken, Regulierung oder Verbot durch Behörden, Internetausfall] übrigens für alle Kryptowährungen.